Jana Becker beschenkt sich an ihrem 16. Geburtstag über 1500 Meter mit der EM-Norm für Jerusalem - Christoph Schrick (U20) rauscht über 3000 Meter nur ganz knapp an der Quali für Cali vorbei - Milina Wepiwe bestätigt ihre Top-Weite von Darmstadt
Puh, das war nichts für schwache Nerven. Beim Abendsportfest in Wiesbaden wollte Christoph Schrick (ASC Darmstadt) über die 3000 Meter die Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Cali knacken. Mittelstreckler Marc Reuther sorgte bis knapp 2000 Meter für eine flotte Fahrt und lief „im Wind“. Dann war der ASCler alleine unterwegs und kämpfte verbissen bis zum letzten Meter. Am Ende reichte es nicht ganz. Trotz hervorragender 8:15,62 Minuten (gleichzeitig auch neue PB) fehlte Schrick etwas mehr als eine Sekunde. Bei der „langen Laufnacht“ am Samstag in Karlsruhe wird der Schützling von HLV-Coach Benjamin Stalf die 1500 Meter in Angriff nehmen. Auf seiner Paradestrecke hat Schrick ebenfalls Chancen, die WM-Norm zu knacken.
Grund zum Jubeln hatte im „Helmut-Schön-Sportpark“ Jana Becker (LG Wettenberg), die über 1500 Meter mit einem Paukenschlag in die Freiluft-Saison einstieg. In ihrem ersten Jahr in der U18 blieb Jana mit hervorragenden 4:26,04 Minuten unter der Norm für die Nachwuchs-EM in Jerusalem. Besser kann man seinen 16. Geburtstag nicht feiern. Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach/ebenfalls U18) wird mit soliden 4:36,76 Minuten Zweite.
Sebastian Hauf (TV Trebur) hatte bei den Männern über die identische Distanz die Norm für die „Deutschen“ in Berlin im Blick. Das klappte leider nicht. Denn Hauf war von Anfang an beim Kampf gegen die Uhr auf sich alleine gestellt unterwegs und wurde schließlich mit 3:54,88 Minuten gestoppt. Ein richtig flottes Rennen gab es über die 800-Meter, bei dem sich der Schweizer Vincent Notz (ST Bern) mit 1:50,02 Minuten in die Siegerliste eintrug. Robin Pfahls (TV Gelnhausen) hatte als Zweiter keine Probleme, mit 1:53,21 Minuten unter der Norm für die nationalen Titelkämpfe in der U23 zu bleiben. Beim Nachwuchs der U20 zeigten die beiden Läufer an der Spitze des Feldes, dass man sie bei der „DM“ in Ulm auf der Rechnung haben muss. Lokalmatador Pierre Börkey (TV Waldstraße Wiesbaden) setzte sich in 1:50,17 Minuten knapp gegen Jan Dillemuth (TV Assenheim) durch. In der jüngeren U18 lösten die Brüder Joel und Luis Börkey (beide TV Waldstraße Wiesbaden) an der Spitze des Feldes mit 1:58,30 bzw. 1:59,00 Minuten die DM-Tickets. Louis Buschbeck (Königsteiner LV/noch U18), eigentlich auch ein 800-Meter-Spezialist, begann über 1500 Meter sein Wettkampfjahr. Gute 4:13,62 Minuten können sich allemal sehen lassen. Hier fehlten lediglich 0,42 Sekunden für einen Startplatz bei den „Deutschen“.
Auf den kürzeren Distanzen hatte Kim Eidam (TG Camberg/U23) in 12,29 Sekunden über 100 Meter die Nase vorne. Auf der Stadionrunde gefiel Lynn Hück (TV Waldstraße Wiesbaden/noch W15) mit 59,36 Sekunden als Siegerin der U18.
Kommen wir zu den Würfen. Milina Wepiwe (TSG Wehrheim) übertraf mit der neuen Diskus-PB von 46,89 Metern erneut die geforderten 45,00 Meter bei den Mädels der U18 für ein EM-Trip nach Jerusalem. Ihre Team- und Trainingskollegin Vanessa Wallisch zeigte als Frauen-Siegerin 45,44 Meter. Lena Weinrauch (LAZ Bruchköbel) kratzte in der U20 mit der neuen Bestweite von 49,84 Metern an einer „50er-Weite“ und dem Richtwert für einen eventuelle Start in Cali.
Marius Rosbach (TV Elz) warf sein zwei Kilogramm schweres Sportgerät bei den Männern auf glatte 50 Meter. Zehnkämpfer Feliks Merkel (WLV/U18) hatte mit 46,04 Metern ebenfalls den Dreh raus.